Stimmen zur Verschiebung des Fertigstellungstermins

31.03.2018 Reaktionen

Stimmen zur Verschiebung des Fertigstellungstermins

Salzgitters Oberbürgermeister Frank Klingebiel (CDU) in einer Pressemitteilung
am 8.3.2018

Die Bevölkerung in unserer Region, die Räte und Kreistage, meine Amtskollegen und Amtskolleginnen und ich haben dagegen die klare Erwartung, dass eine Neubewertung von Schacht Konrad nach dem neuesten Stand von Wissenschaft und Technik und auch unter dem Aspekt der „Rückholbarkeit“ erfolgen muss.

Jochen Flasbarth, Staatssekretär im Bundesumweltministerium
am 8.3.2018

An Konrad wird nicht gerüttelt

Michael Bauchmüller in der „Süddeutschen Zeitung“
am 9.3.2018

Bis ein umstrittenes Projekt genehmigt ist, vergehen Jahre zäher Gerichtsverhandlungen. Sind die letzten Klagen abgewehrt, ist die Planung schon nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Neu planen will aber auch niemand mehr, denn damit drohen neue Widerstände, neue Klagen, neuer Zeitverlust. So wird auch Schacht Konrad weitergebaut werden, auf Basis alter Pläne und trotz aller Widrigkeiten. Der Bund wird Sorge tragen müssen, dass das nicht auf Kosten der Sicherheit geht. Lässt sich die nicht mehr gewährleisten, muss das Projekt sterben.

Sylvia Kotting-Uhl (Bündnis 90/Die Grünen), Vorsitzende des Umweltausschusses im Bundestag, in einer Pressemitteilung
am 8.3.2018

Was viele als Hiobsbotschaft sehen werden, enthält auch einen großen Lichtblick. Im Zuge des parteiübergreifend beschlossenen Neustarts in der Endlagersuche wurden in der letzten Wahlperiode endlich neue, bessere Strukturen beschlossen und umgesetzt. Die Endlagerfirma befindet sich seither wieder vollständig in staatlicher Hand. Damit wurde eine langjährige Forderung von uns umgesetzt. Die heutige Verkündung einer erneuten Verschiebung des geplanten Inbetriebnahme-Termins von Schacht Konrad ist ein erstes Zeichen dafür, dass die neuen Strukturen bereits zu mehr Transparenz und Offenheit unter den Stakeholdern führen. Und dass damit jetzt klarere und belastbare Prognosen möglich sind.


Was ist die Perspektive?

Andre Dolle in der „Braunschweiger Zeitung“
am 9.3.2018

Startet der Betrieb 2027, gäbe es ein Jubiläum: Denn 2027 wird es 50 Jahre zurückliegen, dass die Planungen für Schacht Konrad begannen. Nicht mal die Elbphilharmonie, der Flughafen BER oder das Bahnprojekt Stuttgart 21 können auf eine derart lange Geschichte zurückblicken. Konrad-Gegner freuen sich wegen der Verzögerung schon, sehen das Endlager vor dem Aus. Doch dieses Mal dürfte das Datum stehen. […] Eine weitere Verzögerung darf sich auch die neue BGE nicht erlauben.

Dr. Ralf Güldner, Präsident des Deutschen Atomforums
am 8.3.2018

Eine nunmehr fristgerechte Fertigstellung des Endlagers Konrad ist zudem der Lackmustest, ob wir in Deutschland die technisch gelöste Endlagerfrage insgesamt auch gesellschaftlich, politisch und handwerklich umsetzen können.

Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen), Umweltminister in Schleswig-Holstein
am 8.3.2018

Dass der Abtransport der schwach- bis mittelradioaktiven Abfälle aus Schleswig-Holstein nun später beginnt, ist natürlich misslich. Aber die Gesamtdauer der Zwischenlagerung an den einzelnen Atomstandorten muss sich nicht zwangsläufig erhöhen. Hier hat der Bund Maßnahmen aufgezeigt, wie es schneller gehen kann. Ich erwarte, dass diese festgestellten Potenziale ausgeschöpft werden. Das schulden wir nicht zuletzt der Bevölkerung an den Standorten der Kernkraftwerke. Sicherheit geht aber immer vor.

Arbeitsgemeinschaft Schacht Konrad
am 13.3.2018

Es dauert länger, es wird teurer, die Diskrepanz zwischen Plan und Realität wird immer größer, und bei all dem geraten Sicherheitsaspekte immer weiter in den Hintergrund. Zusätzlich wird das Projekt augenfällig immer sinnloser: fehlende Rückholbarkeit, ungeklärte Transportfragen, und für große Mengen schwach- und mittelradioaktiven Mülls wird ein weiteres Lager notwendig werden.


Was passiert mit dem Bereitstellungslager?

Susanne Ehlerding, „Der Tagesspiegel“
am 9.3.2018

Politisch heikel dürfte nun die Findung eines Platzes für ein Bereitstellungslager werden, in dem der Atommüll zunächst gesammelt wird, um ihn logistisch koordiniert ins Endlager zu schaffen.

Jochen Flasbarth, Staatssekretär im Bundesumweltministerium
am 8.3.2018

Es heißt Bereitstellungslager „für“ Schacht Konrad und nicht „an“ Schacht Konrad. Es wäre sehr schwierig, in Niedersachsen ein weiteres Lager zu errichten.

Pressemitteilung von Bündnis 90/Die Grünen, Salzgitter
vom 9.2.2018

Augen auf bei dem Genehmigungsverfahren für das Bereitstellungslager! Es gilt, den Widerstand weiter aufrechtzuerhalten!

Antwort des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz namens der Landesregierung auf eine Anfrage der Abgeordneten Imke Byl und Miriam Staudte (Die Grünen), Drucksache 18/430
am 1.3.2018

Die Landesregierung hält das im Entwurf des Koalitionsvertrags von SPD und CDU im Bund vom 7. Februar 2018 geforderte Bereitstellungslager für sinn voll und sachgerecht. Dies soll nicht in der Region Salzgitter oder einem anderen Ort in Niedersachsen entstehen.


Luftaufnahme der Baugrube Konrad
© Janosch Gruschczyk
Luftaufnahme der Baugrube Konrad
Foto vom Füllort des Schachts Konrad
© Christian Bierwagen
Die Fertigstellung des Endlagers Konrad wird sich hinauszögern

Sprühwasser ist auf Arbeitsstelle eines Baggers mit Schlagbohrer gerichtet
© Janosch Gruschczyk
Im Endlager Konrad sind noch umfangreiche Bauarbeiten zu erledigen
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