Brandschutzübung Asse: Drei Feuerwehren im Einsatz

von Annette Parlitz Bericht

Rauch strömt aus dem Laborgebäude am Ostrand der Schachtanlage Asse II. Die Brandmeldeanlage pfeift schrill. Die Werkfeuerwehr wird alarmiert. Eine junge Frau im orangenen Overall läuft auf den ersten eintreffenden Feuerwehrmann zu. Sie hatte im Keller des Gebäudes radioaktives Material sortiert, als es im Heizungsraum laut knallte und zu qualmen anfing. Ihre Kollegin und ihren Kollegen hat sie auf dem Weg nach draußen verloren – zwei Menschen werden also vermisst. So gestaltete sich das umfassende Übungsszenario, das am Donnerstag, 28. Oktober 2021, um 16:00 Uhr begonnen hatte.


Begleitet von Beobachtern des Bundesamtes für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) und des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) beobachtet Hilmar Umbach, Leiter der Werkfeuerwehr der Schachtanlage Asse, die Übung. Zur Unterstützung der Werkfeuerwehr werden die Freiwillige Feuerwehr Schöppenstedt mit einer Drehleiter und die Freiwillige Feuerwehr Remlingen zusätzlich alarmiert.


Ein Feuerwehrmann mit Atemschutz betritt ein Gebäude, an dessen Seite eine Drehleiter ausgefahren wird.
© BGE
Menschenrettung aus einem verrauchten Gebäude: Über eine Drehleiter werden Verletzte gerettet, während Feuerwehrleute unter schwerem Atemschutz ins Gebäude vordringen.

Unterstützung aus Nachbarorten

Eine Drehleiter muss Menschen retten, die sich auf das hohe Dach geflüchtet hatten. Aus Remlingen kommt Unterstützung zum Löschangriff. Schwerer Atemschutz wird angelegt, um in dem undurchdringlichen „Rauch“ aus der Nebelmaschine zum Heizungskeller vorzudringen. Zusätzlich baut die Werkfeuerwehr eine Dekontaminationsstelle auf. Schließlich befindet sich im Keller angeblich radioaktives Material. Strahlenschutzpersonal aus dem Bergwerk wird nachgefordert, als immer mehr Feuerwehrleute zum Messen eintreffen. Rund fünfzig Menschen und etwa zehn Feuerwehreinsatzfahrzeuge sind im Einsatz, bis nach eineinhalb Stunden alle Übungsziele erfolgreich absolviert werden konnten.

Nach der Übung sammeln sich alle Beteiligten zu einer ersten Besprechung. Hilmar Umbach ist zufrieden, wie schnell und gut alle zusammengearbeitet haben. Christian Walter, Abteilungsleiter Strahlenschutz auf der Schachtanlage, betont, dass drei neue Fachberater Strahlenschutz der Werkfeuerwehr angehören und Ausbildung sowie Einsatzbegleitung aktiv unterstützen. Jan Fischer, stellvertretender Abteilungsleiter Bergwerk auf der Schachtanlage Asse II und Gemeindebrandmeister Elm-Asse, dankt den Kamerad*innen für diesen Einsatz. Nach den großen Brandereignissen der letzten Wochen in Hedeper und Schöppenstedt war das eine weitere Herausforderung.

Die erste Bilanz fällt positiv aus. Die vielen Beobachter werden die Details auswerten, um auch kleinste Schwächen zu finden und beim nächsten Mal noch besser zu sein, was ein zentrales Ziel dieser Übung war.

Die Autorin

Annette Parlitz arbeitet bei der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) auf der Schachtanlage Asse II.

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